Im Kettensäge Test: Benzin und elektrische Motorsägen im Vergleich. Ob nun im Handwerk oder im privaten Bereich: Die Motorsäge ist für Sie in jedem Fall eine Bereicherung ihres Maschinenparks. Sie ist mittlerweile für viele Menschen zu einer unverzichtbaren Maschine geworden.
Alleine durch ihr geringes Gewicht, eignet sich eine Kettensäge für eine Vielzahl von Arbeiten. Dabei spielt es keine Rolle, ob es nun Baumschnitte oder bereits zugeschnittene Hölzer, zum Beispiel in einer Zimmerei, betrifft.
Eine Kettensäge gehört mittlerweile zur Grundausstattung sowohl in vielen Berufen als auch im privaten Bereich. Sie ist bestens geeignet für einen schnellen, sauberen Schnitt verschiedenster Holzarten. Im Handwerk dient sie hauptsächlich dazu, längeres Bauholz schnell auf die gewünschte Länge zu kürzen.
Im privaten Bereich wird sie meistens zum Baumschnitt und für den Längenzuschnitt von Kamin- und Ofenholz benötigt. Je nach Länge der Kette und des Schwertes, über welches die Kette geführt wird, sind kürzere oder längere Schnitte möglich.
Im privaten Bereich, für den Zuschnitt von Kaminholz oder Ofenholz, ist ein Schneidebock unerlässlich. Auf diesem wird in angenehmer Arbeitshöhe das zu schneidende Holz sicher aufgelegt und kann so präzise geschnitten werden.
Die Kette muss in gewissen Abständen neu geschliffen werden, um die präzisen Schnitteigenschaften der Motorsäge zu erhalten.
Was ist eine Kettensäge?
Inhaltsverzeichnis
Kettensägen sind Maschinen, die mittels verschiedener Antriebsmethoden, nicht wie bei einer gewöhnlichen Kreissäge durch ein Sägeblatt, sondern durch eine Sägekette, den Abschnitt tätigen.
Die Kette läuft dabei durch eine Nut am Schwert der Motorsäge, an dessen äußeren Ende ein schmaler Umlaufstern die Kette um das Schwert führt. Im inneren Teil der Maschine ist ein Zahnrad eingebaut, durch welches der Antrieb der Säge die Kette in Bewegung setzt.
Eine Motorsäge besteht im Wesentlichen aus drei Bauteilen. Der Motorteil, mit den angebauten Handgriffen und der Kettenbremse, dem Kettenschwert und der Sägekette. In Deutschland zugelassene Kettensägen sind immer Zweihandsägen, die mit beiden Händen geführt werden müssen.
Kettensägen gibt es fast ausschließlich für Rechtshänder. Der Haltebügel über der Maschine ist für die linke Hand gedacht, während die rechte Hand den Gasgriff umfasst und bedient.
Der große Vorteil von Kettensägen liegt darin, dass die Säge über den Umlenkstern den Schnitt, auch in schwer zugänglichen Bereichen, bis zum Schluss ausführen kann. Was bei dickeren Hölzern oder bei Rundhölzern schon einmal der Fall sein kann.
Im Bereich der Zimmerei wird dieser Vorteil bei dem Schnitt eines Holzes, dass mit geringem Abstand zu einer Wand liegt, deutlich. Ein weiterer Vorteil ist die Handlichkeit und das geringe Gewicht der gängigen Kettensägen.
Bei allen gängigen Kettensägen, egal welcher Art welchen Antriebs, muss genügend Haftöl für die Kette eingefüllt sein. Dies ist wichtig, damit die Kette mit möglichst wenig Reibung über das Schwert laufen kann.
Damit wird die Lebensdauer des Schwertes deutlich heraufgesetzt. Der Einfüllstutzen für das Haftöl liegt daher meistens in der Nähe der Kette, um den Weg für die Schmierung so gering wie möglich zu halten.
Ebenso muss bei allen Kettensägen eine Kettenbremse vorhanden sein, die eine laufende Kette im Notfall innerhalb von Sekundenbruchteilen zum Stehen bringt. Diese ist quer zur Kettenlaufrichtung über der Maschine in unmittelbarer Nähe zum Haltegriff angebracht.
Es ist ein Druckhebel, der nach vorne gedrückt wie eine Handbremse beim Auto wirkt und die Kette festhält. Auch ist beim Gebrauch einer Motorsäge möglichst eine Schutzkleidung zu tragen, die aus schnittfesten Stiefeln oder Schuhen, einer schnittfesten Hose und einem Helm mit Visier und Gehörschutz besteht.
Die Kette muss so gespannt sein, dass sie noch ein wenig Luft hat, jedoch nicht während der Arbeit aus der Laufnut des Schwertes heraus rutschen kann.
Ebenfalls befindet sich an allen gängigen Kettensägen am Kettenaus- bzw. Ketteneingang mindesten ein, manchmal auch zwei Krallenanschläge. Diese bewirken, dass man die Motorsäge bei einem Schnitt sicher an die Schnittkante anlegen kann.
Dadurch verhindert man ein Zurückschlagen der Säge beim einlaufenden Schneiden (mit dem unteren Kettenteil). Zudem kann man damit einen leichten Druck auf die Kette ausüben, die den Schnitt schneller macht.
Verschiedene Sorten von Kettensägen
- Motorsägen, die mit einem Benzin-Öl-Gemisch betrieben werden,
- Motorsägen, die elektrisch, mit Strom direkt mittels eines Kabels betrieben werden,
- Motorsägen, die elektrisch mittels eines vorher aufgeladenen Akkus betrieben werden.
Kettensägen werden von den verschiedensten Herstellern angeboten. Um nur ein paar Hersteller in unsortierter #Reihenfolge zu nennen:
- Bosch
- McCulloch
- Husqvarna
- Dolmar
- Stihl
- Makita Kettensäge
Zudem gibt es noch Kettensägen für spezielle Arbeiten, die hier nur kurz erwähnt werden sollen.
- Abbundkettensägen, die hauptsächlich in Zimmereien zum Einsatz kommen.
- Betonkettensägen, die meist beim THW im Einsatz sind.
- Bergbau-Kettensägen, die wegen der Explosionsgefahr untertage mit Pressluft betrieben werden.
- Bügelkettensägen, bei welchen die Kette durch einen Bügel geführt wird, der über Baumstämme geführt werden kann.
- Hot Saws: Speziell für sportliche Wettkämpfe entwickelte Kettensägen.
- Hochentaster: Kleine sehr leichte Kettensägen für den Astschnitt.
- Rettungssägen, die für Feuerwehr und THW mit verstärkten Ketten auch für Blechschnitte geeignet sind.
- Zweimann-Kettensägen: Mittlerweile wegen ihres hohen Gewichtes nur noch in den Urwäldern als transportable Sägewerke eingesetzt.
Benzin Kettensäge
Eine Benzin Kettensäge wird durch einen Zweitaktmotor angetrieben, der mit einem Benzin-Öl-Gemisch, wegen der Motorschmierung, betankt werden muss. Am Motor ist ein Seilzugstarter angebracht. Vor dem Startvorgang ist immer die Kettenbremse einzulegen.
Nun kann man, nachdem man den Primer, einen kleinen halbrunden Gummitank, durch mehrmaliges Drücken befüllt hat, den Seilzugstarter betätigen. Durch das Drücken des Primers wird das Benzin-Gemisch in den Vergaser gepumpt.
Wenn die Motorsäge kalt ist oder längere Zeit nicht gelaufen ist, sollte sie nur nach ein paar Versuchen anspringen. Nachdem die Kettenbremse gelöst wurde, kann der Schneidevorgang gestartet werden. Aus sicherheitstechnischen Gründen sollte nach jedem Schnitt die Kettenbremse wieder festgestellt werden.
Ebenfalls am Motor, in gut erreichbarer Position der Gashand, ist eine Stopp-Taste angebracht. Damit stellt man die Motorsäge zum Betanken oder nach Beendigung der Arbeit komplett aus.
Elektro Kettensäge
Eine Elektro Kettensäge hat einen Elektromotor. Am Ende des Gasgriffs ragt ein eingebautes Stück Elektrokabel bis zu 1m heraus, womit die Motorsäge an einer normalen Steckdose mit 230V angeschlossen werden kann.
Jedoch ist die Bewegungsfreiheit mit der Säge ohne ein Verlängerungskabel auf mehrere Meter Länge eingeschränkt. Das ist eigentlich der Hauptunterschied zu einer mit Benzin angetriebenen Motorsäge.
Der andere Unterschied ist natürlich, dass der Startvorgang auf das Einstecken des Steckers beschränkt ist. Damit ist die Elektro Kettensäge sofort nachdem man die Kettenbremse gelöst hat einsatzbereit.
Elektro Motorsäge mit Akkubetrieb
Wie bei der Elektro Kettensäge ist hier ein Elektromotor verbaut. Der Unterschied zwischen diesen beiden Geräten ist, dass die akkubetriebene Motorsäge, nachdem der Akku aufgeladen wurde, uneingeschränkt in ihrer Reichweite nutzbar ist.
Allerdings ist die Akkuleistung je nach Gebrauch einer solchen Kettensäge sehr schnell deutlich herabgesetzt und das Aufladen des Akkus dauert eben seine Zeit, die zumindest nicht mit Sägearbeiten genutzt werden kann.
Schärfen einer Kettensäge
Zum Schärfen der Kette muss die Kettensäge entweder komplett ausgeschaltet, der Akku heraus genommen oder das Kabel aus der Steckdose genommen sein. Am rechten Gehäuseteil befindet sich eine oder mehrere Schrauben, die mittels des mitgelieferten Schraubenschlüssels gelöst werden müssen.
Bei vielen neueren Maschinen ist an der rechten Gehäuseseite nur noch ein Drehknopf verbaut, der sich ohne zusätzliches Werkzeug öffnen lässt. Der rechte Gehäusedeckel lässt sich nun abheben und das Zahnrad, mit dem die Kette angetrieben wird, wird sichtbar.
Die Kette wird heraus genommen und in einen Feststellblock eingespannt. Nun kann man entweder mit einer elektrischen Kettenschärfmaschine oder einer speziellen Feile die einzelnen Kettenglieder nachschärfen. Das Kettensäge schärfen ist nun einmal umständlich.
Nachdem man die Kette mittels des Elektroschleifers oder der Feile geschliffen hat, wird der Feststellblock gedreht und es kann nun die gegenläufige Seite geschliffen werden. Ebenfalls ist darauf zu achten, dass der Kettenstahl nicht „bunt“ geschliffen wird.
Dies wirkt sich nachteilig auf die Lebensdauer der Kette aus. Nachdem die Kette frisch geschärft wurde, wird sie wieder in die Säge eingelegt, worauf dabei zu achten ist, dass die Laufschienen der Kette ordnungsgemäß in die Nut des Kettenschwertes eingelegt werden.
Dies ist vor allem am Umlenkstern wichtig, weil sich die Kette sonst nicht korrekt spannen lässt und im Zweifelsfall die Kette bei der Arbeit aus der Nut gleitet und abspringt.
Eine Kettensäge kaufen, aber günstig
Zuerst einmal sollten Sie sich genau überlegen, wofür Sie eine Kettensäge kaufen möchten. Wenn es beruflich bedingt ist, sind meistens schon passende Geräte vorhanden. Privat ist die Überlegung dahingehend, worin der hauptsächliche Einsatz der Maschine liegt.
Wollen Sie nur Kamin- oder Ofenholz auf Länge zuschneiden, wird es im Regelfall eine elektrische Kettensäge sein. Da man stationär arbeitet, muss man nicht unbedingt eine große Reichweite mit der Maschine haben.
Besitzen Sie hingegen einen Garten mit Obst- oder anderen Bäumen, wird es im Regelfall eine Benzin- oder Akku Kettensäge sein, weil man flexibel mit der Maschine umhergehen kann. Die nächste Überlegung sollte dahin gehend sein, ob Sie die Säge viel und oft benutzen müssen.
Ist das der Fall, werden Sie um eine Benzin Motorsäge kaum herum kommen. Die Arbeitsleistung ist einfach größer und besser, als mit einer Akku Kettensäge. In der Regel bietet jeder Baumarkt gängige Kettensägen verschiedener Hersteller in verschiedenen Größen und Preislagen an.
Man sollte allerdings genau beachten, ob ein Angebot im Internet mit einem Angebot der Baumärkte identisch ist. Ist dies der Fall, können Sie getrost das bessere Angebot in Anspruch nehmen. Zu Beginn ist es auch nicht wichtig, ob Sie die Kette selbst nachschärfen wollen oder nicht.
Zumindest wenn sie eine Maschine in einem Baumarkt kaufen, können Sie die Ketten gegen ein kleines Entgelt auch dort schleifen lassen. Meistens können Sie sogar darauf warten und die Ketten direkt wieder mitnehmen.
Worauf Sie achten sollten ist, dass Sie zumindest eine Ersatzkette in der passenden Größe gleich mit dazu kaufen. Je nachdem wie hoch die Schnittleistung liegt die Sie tätigen, ist eine Kette auch schnell einmal stumpf.
Dies gilt insbesondere, wenn Sie altes Bauholz oder Hartholz schneiden wollen. Bei altem Bauholz sind oftmals Nägel in den Balken, die man nicht mehr sieht, weil sie abgebrochen sind. Schneiden sie nun durch einen solchen Nagel, lässt die Schneideleistung der Kette schnell nach.
Ebenso verhält es sich bei Hartholz, wenn sie durch Aststücke schneiden. Worauf Sie in jedem Fall achten sollten, ist die Motorleistung der Kettensäge. Bei zu schwacher Leistung brennt ein Motor bei einer eventuellen Dauerbelastung schon einmal durch.
Da Kettensägen, wie andere motorgetriebene Werkzeuge auch, mit zunehmender Größe und Leistung des Motors teurer werden, sollten Sie genau darauf achten, wie viel Sie mit der Maschine arbeiten wollen. Bei kleinerer Arbeitsleistung tut es in der Regel schon ein Gerät mit schwächerer Motorleistung.
Dementsprechend niedrig ist der Anschaffungspreis für ein solches Gerät. Sollten Sie häufiger und mehr mit einer Motorsäge arbeiten wollen, ist ein Gerät aus der mittleren Preisklasse zu empfehlen.
Wenn Sie beruflich einen Kauf tätigen müssen, ist davon auszugehen, dass die Kettensäge häufig und lange im Einsatz sein wird. In einem solchen Fall ist eine Maschine der gehobenen oder höchsten Preiskategorie in Betracht zu ziehen.
Die Langlebigkeit des Motors und die der Verschleißteile bei richtiger Nutzung zahlt sich letztendlich immer aus. Bei einem solchen Einkauf ist teurer eben auch besser!
Querschnitt dreier verschiedener Hersteller
Bosch Kettensägen schneiden bei entsprechenden Tests meist überdurchschnittlich gut bis sehr gut ab. Im Bereich elektrischer Kettensägen ist Bosch eine der führenden Marken. Dazu bietet Bosch Kettensägen der unteren, mittleren, sowie oberen Preisklasse an und rundet damit das Angebot komplett ab.
Elektrowerkzeuge dieser Marke gelten als besonders langlebig und qualitativ hochwertig. Ebenfalls groß geschrieben ist bei Bosch die Sicherheit mit dem Arbeitsgerät. Die Kettenbremse bringt die Kette bereits nach 1/10 Sekunde zum Stillstand.
Die in den Gasgriff eingebaute Drucksicherung lässt die Kette beim Loslassen schon nach einer Sekunde still stehen und das Gerät kann erst nach erneutem Herabdrücken des Sicherungshebels am Gasgriff wieder gestartet werden.
Auch sind an den Maschinen Stahlkrallen am Gehäuse verarbeitet, die gegen das Abrutschen am Schnittholz sorgen. Bosch stellt elektrische- und akkubetriebene Kettensägen her.
Bei einem Testvergleich der elektrischen Kettensägen verschiedener Hersteller hat Bosch mit einer Gesamtnote von 1,5 abgeschnitten. Der Preis für das Einsteigermodell der Elektrosäge mit der Bezeichnung AKE 35 liegt bei ungefähr 90 €. Eine Benzin Motorsäge stellt Bosch nicht her.
McCulloch Kettensägen sind seit Beginn der Herstellung ein Verkaufsschlager. McCulloch entwickelte als erster Hersteller eine Benzin Kettensäge mit Zweitaktmotor und einer Leistung von 5 PS. Die bereits 1946 entwickelte Maschine hatte das stattliche Gewicht von 22 kg.
Ebenfalls brachte er als Erster eine Motorsäge mit elektronischer Zündung, sowie damals als Einziger eine mit Kettenbremsen ausgestattete Motorsäge auf den Markt. Auch bei diesem Hersteller finden Sie alle Bandbreiten der Antriebsarten von Kettensägen.
Bei einem Test der Benzin Motorsägen von verschiedenen Herstellern aus dem Jahr 2014, hat die Maschine der Firma McCulloch mit der Gesamtnote von 1,3 abgeschnitten und lag damit im oberen Bereich.
Das Einsteigermodell von McCulloch, im Bereich Elektro Kettensäge, heißt CSE 1835 und kostet circa 76 €. Das Einsteigermodell der Benzin Kettensäge trägt die Bezeichnung CS 340 und liegt im Preis bei etwa 190 €.
Husqvarna Kettensägen stammen aus Schweden und sind wegen ihrer geringen Lautstärke berühmt.
Sie sind sehr handlich, robust und leicht, was in den frühen 60er Jahren erstmalig den Gebrauch von nur einer einzigen Husqvarna Kettensäge für das Fällen und den anschließenden Astschnitt ermöglichte.
Bereits seit 1969 arbeitet Husqvarna mit vibrationsgedämpften Motorsägen, was die Arbeitsleistung in der Forstwirtschaft deutlich verbesserte. Ebenfalls von Husqvarna entwickelt und gebaut waren die ersten Kettensägen mit automatischer Kettenbremse.
Auch bei Husqvarna wird Sicherheit großgeschrieben. Deshalb bietet der Hersteller Husqvarna grundsätzlich seine Kettensägen mit doppelter Kettenbremswirkung, einem Handschutz für die rechte Hand sowie einem Kettenfänger, sollte die Kette reißen oder abspringen, an.
Das Modell heißt 317 EL und kostet ungefähr 200 €. Das günstigste Einsteigermodell als Benzin Kettensäge heißt Husqvarna 135 und kostet ca. 210 €.
Fakten über Kettensägen
Zur Geschichte der Kettensäge ist zu sagen, dass sie erstmalig zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Erscheinung trat. Die erste Motorsäge war mit einem Bootsmotor mit Wasserkühlung ausgerüstet. Sie musste mit zwei Männern geführt werden und wog um die 50 kg.
Es war eine reine Forstmaschine, die ausschließlich für das Ablängen bereits gefällter Bäume gedacht war. Die ersten Ein-Mann-Kettensägen wurden zum Ende der 50er Jahre produziert. Auch diese waren noch deutlich schwerer als heutzutage.
Erst mit der Entwicklung kleinerer, leistungsstarker Motoren wurde das Gewicht dieser Maschinen deutlich reduziert. Das große Problem der Vibration des Motors, die sich auf die Handgelenke und Finger der Arbeiter übertrug, blieb zunächst bestehen.
Dies konnte zur bleibenden Taubheit der Finger führen. Doch auch dieses Problem wurde mittels Vibrationsdämpfern gelöst. Zu Beginn der 60er Jahre kamen die ersten Multifunktionsgeräte auf den Markt, die sowohl zum Fällen von Bäumen, als auch zum Entasten geeignet waren.
Erst in der Mitte der 80er Jahre wurden die ersten automatischen Kettenbremsen verbaut. Die früheste Form einer Kettensäge ist als Osteotom bekannt und wurde von einem Würzburger Arzt im Jahre 1830 entwickelt und gebaut.
Das Osteotom ist eine kleine Kettensäge, die sich der Arzt vor die Brust spannte und mit einer Handkurbel bediente, um damit Knochen durchzusägen.
Der sichere Umgang
Es gibt ein paar einfache Regeln, die jedermann berücksichtigen sollte, der eine Motorsäge führen möchte. Das Sie selbst zuhause zumindest einen Gehörschutz tragen sollten, versteht sich bei einem Geräuschpegel über 100 dB von selbst. Dies gilt übrigens auch für elektrisch betriebene Kettensägen.
- Die Kette ist vor jedem Arbeitsgang auf korrekten Sitz zu prüfen und gegebenenfalls neu zu spannen.
- Die Motorsäge ist immer mit zwei Händen zu halten, wobei die linke Hand so zu positionieren ist, dass sie jederzeit die Kettenbremse auslösen kann.
- Nach jedem Schnitt ist die Kettenbremse einzulegen, damit im Falle eines Sturzes auf die Kettensäge schwere Verletzungen vermieden werden.
- Die Kettensäge ist so zu führen, dass die Schnittführung eingehalten wird. Somit werden Rückschläge vermieden. Beim Schnitt ist immer auf festen Stand zu achten.
- Der Gefahrenbereich hinter der Maschine ist mit dem ganzen Körper freizuhalten, damit im Falle eines Kettenrisses die Kette den Körper nicht treffen kann.
- Die Arbeitshöhe liegt maximal auf Höhe der Schultern. Darüber kann auch die kleinste Kettensäge nicht ausreichend gut festgehalten werden.
- Grundsätzlich ist Schutzkleidung zu tragen.
Diesen „Führerschein“ oder Nachweis, dass Sie im Umgang mit Kettensägen geschult wurden, können Sie zum Beispiel bei der örtlichen Feuerwehr sowie anderen Institutionen erwerben. Dabei werden Sie sowohl theoretisch als auch praktisch auf den Umgang mit einer Motorsäge vorbereitet.
Mit auf dem Programm sollte auch die Pflege von Motorsägen stehen. Ein praktischer Teil, der in einem Wald auf dem Programm steht, betrifft das Fällen und Entasten von gefällten Bäumen, sowie mancher Kniff, was zu tun ist, wenn es einmal nicht so klappt, wie es gewünscht war.
Woran merkt man, dass die Kette stumpf ist?
In der Hauptsache bemerkt man, dass die Kette stumpf wird an der Tatsache, dass man immer mehr Druck auf die Kettensäge ausüben muss, um etwas zu schneiden.
Als Nächstes merkt man es ganz enorm daran, dass die Kette in eine Richtung zieht und im Extremfall das Schwert verkeilt. Jetzt ist allerspätestens der Zeitpunkt für den Wechsel einer Kette gekommen.
Außergewöhnlicher Einsatz
Ein paar außergewöhnliche Einsätze von Kettensägen liegen im sportlichen Bereich, bei den sogenannten Timbersports und beim Einsatz im künstlerischen Bereich als Holzschnitzer und Eisskulpturenschnitzer.
Der sportliche Bereich, den Timbersports, ursprünglich aus Amerika und Kanada kommend, sind Wettstreite einzelner Holzfäller, die mit hochgezüchteten Motoren und mit riesigen Schwertern ausgerüsteten Kettensägen, gegeneinander antreten.
Diese Sägen nennt man Hot Saws. Meist geht es in diesen Sportevents darum, wer am schnellsten einen Baum fällen oder durchtrennen kann. Dabei werden Stämme mit nicht selten mehr als einem Meter Durchmesser genommen.
Der künstlerische Aspekt liegt in der Holzbildhauerei sowie bei der Eisskulptur. In beiden künstlerischen Richtungen werden gerne Kettensägen benutzt, um entweder aus großen Holzstämmen oder großen Eisblöcken Skulpturen heraus zu schneiden.
Auch werden dabei besonders dünne Ketten benötigt, denn es kommt ja nicht auf die größtmögliche Schnittmenge, sondern auf die Präzision an.
Aus eigener Erfahrung
Aus meiner Lehrzeit als Zimmerer in den 80er Jahren ist mir der Umgang mit der Kettensäge nicht fremd. Bereits damals hatte der Betrieb eine Benzin Kettensäge zur Verfügung, von der auch manches Mal ausgiebig Gebrauch gemacht wurde.
Am häufigsten wurde die Kettensäge bei der Kaminauswechslung benötigt, bei welcher ein oder auch zwei Sparren an bestimmten Stellen durchtrennt werden mussten, um anschließend die Kaminauswechslung dazwischen zu positionieren.
Genauso war die Motorsäge bei Dachüberständen oftmals im Einsatz, wenn nicht im Vorhinein feststand, wie weit sie über das Dach hinausgehen durfte oder sollte. Für meine eigenen Belange, ich bewohnte einen kleinen Bauernhof mit angrenzendem Obstgarten, habe ich mir zwei Kettensägen gekauft.
Zum Ersten habe ich eine Benzin Kettensäge für die Arbeiten, die im Garten anfallen. Zum Zweiten habe ich eine elektrische Kettensäge für die Arbeiten im Hof. Im Garten ist regelmäßiger Baumschnitt bis zur Fällung eines Baumes angedacht und ausgeführt.
Nachdem der Baum gefällt und entastet wurde, habe ich ihn an Ort und Stelle mit der Benzin Motorsäge in handlichere, etwa 1m lange Stücke, abgelängt.
Diese habe ich nach einer kurzen Trocknungsphase mittels eines Schneidebocks im Hof mit der Elektrokettensäge auf die passende Länge für unseren Kaminofen geschnitten. Ebenso habe ich bereits altes Bauholz und Hartholz für den Kaminofen zugeschnitten.
Manches Mal bin ich dabei auf alte Nägel gestoßen, sodass ich etliche Ketten benötigt habe, um das ganze Holz zu zerkleinern. Allerdings hatte ich mir in Voraussicht dieser Dinge einen Vorrat an dementsprechenden Ketten zugelegt, um nicht jedes Mal zum Schärfen in den Baumarkt zu fahren.
Im Übrigen hatte ich beide Maschinen im örtlichen Baumarkt erstanden, sodass ich dort jederzeit zum Kettenschliff hingehen kann. Soweit ich weiß, können dort aber auch nicht dort gekaufte Ketten schleifen lassen.